Bereits im Oktober 2020 sollte der Workshop „Mehr Meer“ stattfinden. Dank Corona musste dieser aber auf 2021 verschoben werden. Durch den Adventskalender 2020 völlig vom Bannervirus infiziert, wollte meine Mutter unbedingt auch an diesem Workshop teilnehmen. Der ist aber schon lange ausgebucht. Also bekam sie zu Weihnachten einen Gutschein für ein „Mehr Meer Workshop-Wochenende at home in Lüdinghausen“ geschenkt. Da wir aufgrund der Kontakbeschränkungen niemanden treffen derzeit und homeschooling betreiben, konnte die Oma für volle 4 Tage zu uns kommen - eine Seltenheit, weil wir etwas weiter auseinander wohnen.
Als wir am Donnerstag in Lüdinghausen eintrafen (der Fahrservice war natürlich Teil des Gutscheins), war das Wohnzimmer bereits für den Workshop vorbereitet: Ein Nähtisch sowie ein großer Lichttisch mit 1:1-Schablone standen bereit - ebenso wie das extra für diesen Workshop gedruckte Handout. Die Schwierigkeit hierbei war: Das Banner sollte eine abgeänderte Größe bekommen und seitenverkehrt genäht werden. Viele kleine Änderungen, die es im Handout zu beachten galt. Nachdem Nähmaschine und Utensilien aufgebaut waren, wurde das Handout studiert und die Näharbeiten konnten beginnen. Wir entschieden uns für etwas leichtes: die Welle an der Banneroberkante, Doch schon hier fiel auf: So, wie der Bannermeister sich das gedacht hatte, war das gar nicht Workshoptauglich. Zum Glück war nur eine Teilnehmerin da ;-) Im nächsten Arbeitsschritt folgten sämtliche Schatten. Der Fischschwarm, die Pflanze und ein kleines Seepferdchen, welches sich die passionierte Taucherin gewünscht hatte. Diese Schatten fertigten wir aus dem gleichen Stoff wie den Bannerhintergrund. Dadurch fallen sie ohne Licht kaum auf, dafür umso stärker wenn Licht durch das Banner scheint. Ein großer Vorteil: Es muss nur eine Seite freigeschnitten werden! Zum Abend wurde auch noch der große gelbe Fisch angefangen, wobei wir nach dem ersten groben Schnitzer gegen 23.30 Uhr aufhörten - reichte für den ersten Tag auch.
Freitagmorgen starteten wir um 10 Uhr mit dem großen Fisch erneut, dem die untere linke Pflanze folgte. Und hier stellte sich heraus: Für den Workshop im Oktober muss noch viel geändert werden - so ist das Teil nicht machbar. Aber die Idee, wie das ganze praktikabler wird, war schnell da und so verbrachte ich die ganze Zeit am Computer und änderte stundenlang sämtliche Schablonen, während nebenan an der Nähmaschine fleißig genäht wurde - ein Grünton nach dem anderen. Die Pflanze und der Fisch waren soviel Arbeit, dass am Freitag tatsächlich nichts weiter geschafft wurde - machte aber nichts. Die Laune war bestens und wir hatten noch 1,5 Tage Zeit!
Die Nacht auf Samstag habe ich mal wieder genutzt, um mir schlaflos wachliegend neue Arbeitsmethoden auszudenken - mit Erfolg. Nach dem Frühstück begann ich damit die Blätter der zweiten Pflanze auszuschneiden und die Oma musste sie „nur noch“ feststecken und festnähen. Das ging viel schneller als gestern, war übersichtlicher und machte deutlich mehr Spaß. Außerdem kann man so viel besser erkennen, wann der Unterfaden gewechselt werden muss. Das bedeutet für Oktober deutlich mehr Vorarbeit für mich, macht den Workshop aber besser - also wird das gemacht ;-) Von der neuen Methode beflügelt, legte die Oma so richtig los und nach der Pflanze entstand der Meeresboden, die rote Pflanze, zwei Steine und ein kleiner Seestern. Und weil das noch nicht genug war, wurden vor dem Abendessen noch schnell die Blubberblasen vor den Fisch genäht. Hier habe ich mal wieder etwas neues gelernt: Dinge die so klein sind, dass sie unter dem Nähmaschinenfuß schlecht zu sehen sind, lassen sich mit einer kleinen Papierschablone, um die man herum näht, super genau aufnähen. Toll! Da nach dem leckeren Abendessen immer noch viel Nähfreude herrschte, fingen wir noch mit dem Säumen an - natürlich nachdem die Verstärkungen aufgehäht wurden. Und man glaubt es kaum, nach wiedermal 11,5 Stunden an einem Tag, war das Banner am Samstagabend um 23.15 Uhr fertig - nach insgesamt 27 Stunden Bauzeit! Respekt!!!
Während es das ganze Wochenende draußen geschüttet hatte und wir froh waren, im Haus arbeiten zu können, strahlte am Sonntagmorgen die Sonne vom blauen Himmel. Perfektes Timing für ein Fotoshooting auf der Wiese. Man kann nicht genau sagen, wer mehr gestrahlt hat, die Sonne, die Farben des Banners, oder die neue Bannerbesitzerin ;-) Das war ein wunderschönes Wochenende mit einem noch viel schöneren Ergebnis! Jeden Tag erhalte ich Nachrichten, wie es dem neuen Banner im kleinen Garten geht und wie schön es flattert - das ist echte Bannerliebe.
Jetzt freue ich mich schon auf den hoffentlich stattfindenden Workshop im Oktober in Haltern - dann entstehen weitere 15 Meeresbanner!
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