Beim 5. Bannertreffen auf Fanø im Juni 2022 kamen viele Bannerfreunde auf mich zu und fragten nach einem weiteren Workshop „mehr Meer“. Kurzentschlossen wurde in der darauffolgenden Woche ein Termin gesucht und sofort gebucht. Und ratzfatz war der Workshop wieder ausgebucht. Austragungsort: Wieder der Gilwell St. Ludger in Haltern. Diesmal hatte ich mich aber dazu entschlossen die „Lord Robert Hall“ zu mieten, in der wir deutlich mehr Platz haben sollten. Vorweg: Das war die beste Entscheidung ever. So einen schönen, Workshopraum hatte ich noch nie irgendwo. Holzparkett, riesige Fenster auf beiden Seiten, ein tolles Lichtkonzept, Steckdosen überall und Platz satt! Jeder Teilnehmer hatte gleich 2 Tische zur Verfügung und in der Mitte war Platz für 5 Lichttische. Man kann es nicht anders sagen: das war Workshop-Luxus pur.

Die Vorbereitungen waren diesmal komplett anders als sonst, weil ich zum neuen Jahr investiert habe und seitdem einen Laserschneider besitze. Mit diesem wurden deutlich mehr Teile individuell zugeschnitten, als das mit Pappschablonen möglich gewesen wäre. Das sollte es den Teilnehmern deutlich einfacher machen. Die Fischschwärme zum Beispiel wurden komplett vorgeschnitten, mussten also nur noch aufgenäht werden: 1 Std Freischneiden gespart. Die Pflanzen wurden größtenteils vorgeschnitten – wieder viel Freischneidezeit gespart.
Bereits Anfang Februar waren alle Kartons gepackt und es hätte losgehen können – wenn wir nicht noch bis zum 17.2. hätten warten müssen. Dann aber!

Eingeladen waren alle Teilnehmer zu 16 Uhr. Als ich um 14 Uhr in Haltern ankam, waren die ersten bereits da und wir begannen gemeinsam die „Lord Robert Hall“ vorzubereiten. Tische und Stühle wurden gestellt, mein Auto ausgeladen und die Lichttische aufgebaut. Und so kam es, dass wir fast pünktlich um 16 Uhr mit dem Workshop beginnen konnten, weil alles aufgebaut und alle Teilnehmer da waren.
Nach einer kurzen Begrüßung und Einleitung von mir ging es sofort an die Lichttische und Nähmaschinen. Die einen begannen mit dem einfachsten Teil, der Welle oben, andere stürzten sich sofort in den Anzeichenwahnsinn „Wrack“.
Es war als hätten wir schon immer in dieser Truppe zusammen Workshops gemacht. Es wurde gelacht, geplaudert, gestöhnt über zu viele Nähte und sich gegenseitig motiviert.
Wir waren so in unserem Element, dass wir völlig das Abendessen vergaßen, bis sich das Küchenteam meldete, ob wir denn keinen Hunger hätten. Ups!
Also schnell ein Abendessen eingeworfen und weiter ging es bis tief in die Nacht. Die Letzten nähten bis nach 1 Uhr, bevor es in ganz kleiner Runde noch das ein oder andere leckere Mirabellchen gab und geklönt wurde. Doch um 3 Uhr strichen wir dann alle die Segel.

Um 7.45 Uhr ging am Samstagmorgen der Wecker und als ich zum Frühstück kam, standen bereits ALLE fertig vor dem Speisesaal.
Nach dem Frühstück ging es sofort wieder an die Nähmaschinen, wo nur kurz durchs Mittagessen unterbrochen, bis abends angezeichnet, gesteckt, genäht und freigeschnitten wurde.
Zwischendurch bekamen wir auch noch Besuch, der zum Quatschen vorbei gekommen war – herrlich.
Ich hatte im Vorfeld gesagt, dass viele, bzw. die meisten nicht fertig werden würden am Wochenende. Der Nähstand am Samstagnachmittag war aber extrem weit. Natürlich fehlte bei allen noch eine ganze Menge, aber man merkte nicht den Hauch einer sinkenden Motivation. Es wurde geackert was die Maschinen her gaben.
Nach dem Abendessen schenkte Alfons seine altbekannten Mispelchen aus – eine leckere Abwechslung nach der es munter weiter ging im Workshopalltag.
Für mich war der Tag mega anstrengend, weil ich dauerhaft von hier nach dort zitiert wurde, um zu erklären warum man denn jetzt Teil P12#5 nicht auf der Schablonen finden konnte, oder was „diese Hilfslinien heißen sollen“ oder das passende Nähgarn gerade nicht auffindbar war. Aber alle warteten geduldig, bis ich wieder Zeit hatte und so konnte ich gut gelaunt alle nacheinander abarbeiten.
Kurz nach dem Abendessen wurde bei Grundmanns das erste Banner komplett fertig gestellt. Christopher und Yvonne sind aber auch schon Banner-erfahren und haben zu zweit Vollgas gegeben. Das hatte ich nicht erwartet – Respekt!
Auch bei den anderen wurde nach und nach die letzte Applikation fertig, so dass am Sonntag einige mit dem Säumen anfangen konnten.
Auch Lena und Sophie, die beiden jüngsten Teilnehmerinnen hielten die zweite Nacht in Folge bis 1 Uhr durch und schafften es die kompletten Applikationen auf ihrem monsterschweren Banner fertig zu stellen.
Nach einer sehr netten Klönrunde endete auch der Samstag erst um kurz nach 2 Uhr.

Ziemlich geschafft aber trotzdem hoch motiviert starteten wir in den Sonntag an dem einige Banner gesäumt wurden und bei anderen die Applikationen weiter gingen. Bis zum Mittagessen wurde überall fleißig gearbeitet. Auch bei denen, die bereits fertig waren, denn jetzt begann das Pimpen. Hier entstand eine Muschel, dort ein Seestern. Innerhalb von Minuten wurde meine Restekiste geplündert und in alle Winde verteilt.
Nach dem Mittagessen hieß es dann „Nähstopp“, weil wir den Saal räumen mussten und einige eine weite Heimfahrt vor sich hatten.
Gemeinsam wurden die Lichttische abgebaut, der Saal gefegt, alle Tische und Stühle weggeräumt und alle Banner vor der großen Fensterfront platziert. Entweder stehend oder mit Klebeband an die Fensterrahen geklebt. Die Kulisse die sich uns bot, war atemberaubend. Wahnsinn, was an diesem Wochenende geschafft wurde!
Zu guter Letzt überreichte ich noch den „goldenen Nahttrenner 2023“ an Reiner Kiefer, der durch meine Mitschuld (wir haben einfach beide nicht aufgepasst) die doppelte Arbeit an seinem Rochen hatte und viel wieder auftrennen musste.

Nach dem obligatorischen Gruppenfoto machten sich alle auf den Heimweg.
Vielen Dank an euch alle, dass ihr dabei wart. Es war ein super anstrengendes, aber geniales Wochenende. Es hat unfassbar viel Spaß gemacht und ich freue mich riesig auf ein Bannertreffen im Bannertreffen auf Fanø. Die „mehr Meer-Wand“ wird gigantisch!!!

 

Vielen Dank an Petra Kebellus für die vielen Fotos vom Wochenende!
Weitere Fotos steuerten Alfons Schaub und Christine Kiefer bei - danke!

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